Ideen

  • Smarte Coachingtools um Ideen zu sammeln - der Schwarmintelligenz Workshop

    Im Jänner dieses Jahres habe ich mit 70 Studentinnen und Studenten einen Workshop zum Thema „Traumjob“ gehalten. Bei der Q&A-Session am Ende kam eine Frage von einer Studentin, die mir als Coach immer wieder gestellt wird: „Ich habe zwar schon eine Idee, aber ist es die richtige und welche gibt es noch?“

    Um bestehende Ideen zu bewerten und neue Ideen zu generieren gibt es unzählige Methoden. Vom klassischen Brainstorming, das in einer Stunde eine Vielzahl an Ideen hervorbringt, bis hin zu mehrstufigen Prozessen wie Design Thinking.

    Mit dem Schwarmintelligenz Workshop können Sie einfach und effizient Ideen sammeln und bewerten, sowohl für private Vorhaben als auch im Firmenkontext. Sie beruht auf dem wissenschaftlich belegten Faktum, dass, vereinfacht gesagt, viele Menschen klüger sind als einer alleine. Für die Durchführung des Workshops benötigen Sie eine kleine Gruppe von positiv gestimmten Menschen sowie ein bis zwei Stunden Zeit.

    Die Methode im Detail

    Um die einzelnen Schritte des Schwarmintelligenz Workshops zu beschreiben, gehen wir zur Ausgangsfrage zurück. Die besagte Studentin wollte sich selbständig machen, hatte schon ein/zwei vage Ideen und fragte mich, wie sie auf die passende Idee kommen könnte.

    Die wichtigste Frage zu Beginn ist, wenn Sie die Methode ausprobieren wollen: Wer in Ihrem Bekannten- und Kollegenkreis kann Ihnen bei Ihrer Frage weiterhelfen? Die Teilnehmenden sollten Ihnen wohlmeinend gestimmt sowie möglichst divers sein. In unserem Beispiel ein Mix aus jung und erfahren, selbständig und angestellt sowie aus unterschiedlichen Berufsfeldern. Idealerweise finden sich vier bis acht Personen.

    In der Einladung zum Schwarmintelligenz Workshop sollten Sie Ihre Fragestellung genau kommunizieren und freundlich um Unterstützung bitten. In der Regel freuen sich Menschen, wenn sie um Hilfe gebeten werden und fühlen sich geschätzt, wenn ihre Ideen Gehör finden. Und oft beobachtet – es ist einfacher für andere Lösungen zu finden als für sich selbst. Nicht zu vergessen: Sorgen Sie für eine offene Gesprächsatmosphäre in einem kreativitätsfördernden Rahmen. Verwenden Sie zum Beispiel bunte Post-its, die Sie auf einen großen Tisch oder an der Wand für alle sichtbar beschreiben.

    Die 5 Schritte des Workshops

    1. Stellen Sie Ihre Frage vor und beschreiben Sie ausführlich Ihre bisherigen Ideen und Gedanken dazu.
    2. Bitten Sie jeden Teilnehmenden, ihre/seine Ideen zu präsentieren. Notieren Sie alle einzelnen Ideen, ohne sie zu bewerten oder abzulehnen. Fragen Sie nach, wenn etwas unklar ist oder wenn Sie weiterführende Fragen dazu haben.
    3. Eröffnen Sie nun eine Diskussionsrunde zu allen am Tisch liegenden Themen und notieren Sie die Pros und Cons. In unserem Fall z.B. Inhalte/Themen für die Selbständigkeit, Verdienstmöglichkeiten, Sicherheitsaspekte, Arbeitsaufwand, Anfangsinvestition, Akquise...
    4. Fragen Sie nach, wer Ihnen bei der Weiterverfolgung der Ideen helfen könnte, z.B. Wer kennt jemanden, der in diesem Bereich schon selbständig ist? Wer weiß, wie man sich im Unternehmensgründungsprogramm anmeldet? usw.
    5. Bedanken Sie sich bei allen Teilnehmenden für ihren Input und fassen Sie zusammen, was Sie aus diesem Workshop mitnehmen können.

    Welche Themen eigenen sich noch für einen Schwarmintelligenz Workshop?

    Ihrer Fantasie sind keine Grenzen gesetzt:

    • Wie kann ich die Kinderbetreuung organisieren, wenn ich wieder zu arbeiten beginne?
    • Wie kann ich die Einarbeitung neuer Kolleginnen und Kollegen in meiner Abteilung verbessern?
    • Wie gestalten wir unser nächstes Teamevent?
    • Was könnte mein nächster beruflicher Schritt sein?
    • Ich möchte mich sozial engagieren, aber wie?
    • ...

    Die Methode ist ideal, wenn Sie gerne mit unterschiedlichen Menschen diskutieren und Feedback einholen. Im nächsten Beitrag beschreibe ich ein Tool, das Ihnen alleine zu neuen, guten Ideen verhilft.

  • Smarte Coachingtools, um Ideen zu sammeln - die Ideenmappe

    Geht es Ihnen auch oft so, dass Sie nach einer Lösung suchen und den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen? Oder schlichtweg denken, zu wenig Ideen zu haben?

    Heute stelle ich Ihnen eine meiner Lieblingsmethoden vor, mit der ich gerne alleine erste Ideen sammle und sie dann bewerte - die Ideenmappe. Die Grundlage für dieses Tool ist eine Mindmap, die zuerst mit Ideen gefüttert und dann nach Attraktivität und realistischer Umsetzung bewertet wird. Somit werden Gefühl und Verstand bestens verbunden. Nehmen Sie sich für die Ideenmappe eine halbe Stunde Zeit und schaffen Sie eine angenehme, kreative Atmosphäre um sich herum.

    Die Methode im Detail

    Um die einzelnen Schritte der Methode an einem Beispiel zu beschreiben, gehen wir zur Ausgangsfrage aus meinem Beitrag über den Schwarmintelligenz Workshop zurück. Eine junge Studentin wollte sich selbständig machen, hatte schon ein bis zwei  vage Ideen und fragte mich, wie sie auf die für sie passende Idee kommen könnte.

    Im ersten Schritt zeichnen Sie auf einem großen Blatt Papier eine Mindmap mit der Fragestellung im Zentrum – hier Selbständigkeit – und mindestens 8-10 Verzweigungen.

    Sukzessive befüllen Sie die Verzweigungen mit je einer Idee. Die ersten zwei bis drei Ideen sind in der Regel bereits vorhanden, dann gilt es, wie in einem Brainstorming ohne Einschränkungen zu überlegen. Falls der Ideenfluss stockt, fragen Sie sich:

    • Wovon habe ich schon immer geträumt?
    • Was wäre eine Option, wenn Zeit keine Rolle spielen würde?
    • Auch wenn es sich verrückt anhört, was kommt mir in den Sinn?
    • Was würde ich tun, wenn Geld keine Rolle spielt?
    • Was wäre, wenn ich alle Voraussetzungen schon erfülle?
    • Was hört sich interessant an, obwohl ich noch nicht alles davon weiß?

    Im nächsten Schritt vergeben Sie Attraktivitätspunkte für jede Idee. Welche Idee gefällt Ihnen am besten ? 10 Punkte bedeuten in unserem Beispiel Traumjob und 0 Punkte bedeuten keine Anziehung. Versuchen Sie möglichst differenziert die Punkte zu vergeben und natürlich kann es auch mehrere Ideen mit der gleichen Punktezahl geben.

    Im vierten Schritt schauen Sie sich die Ideen genauer an. Gibt es ähnliche oder ganz konträre Optionen? Können Sie ein paar Ideen vielleicht kombinieren, beispielsweise Beratung und Coaching wie in meinem persönlichen Fall?

    Und nun folgt der Reality Check. Überprüfen Sie Ihre Favoriten auf die Machbarkeit bzw. die Chance, die Ideen auch wirklich umzusetzen. „Was wäre, wenn...? Was brauche ich, um...?“

    Interpretation und nächste Schritte

    Wenn eine Option sowohl eine hohe Attraktivität als auch eine hohe Umsetzungswahrscheinlichkeit hat, überlegen Sie sich, was Sie für diese Option noch an Informationen brauchen. Beispielsweise könnte dies eine Internetrecherche über eine Ausbildung sein, oder ein Gespräch mit jemanden, der genau diesen Beruf ausübt. Legen Sie dazu eine To-Do-Liste an, inklusive Datum, bis wann Sie die Aufgabe erledigen werden.

    Oft gibt es auch Optionen, die zwar sehr attraktiv sind, aber zum jetzigen Zeitpunkt unrealistisch sind. Bräuchte die besagte Studentin zum Beispiel eine hohe Investitionssumme, so hätte sie in ein paar Jahren, wenn sie mehr angespart und mehr Berufserfahrung aufgebaut hat, mehr Chancen auf eine Finanzierung.

    Und es kann auch vorkommen, dass Sie durch diese Übung zur Erkenntnis gelangen, dass der Status Quo gar nicht so schlecht ist und es aktuell keine wirklich gute andere Lösung gibt. In unserem Beispiel würde die Studentin noch einen Master machen bzw. Berufserfahrung sammeln und sich die Selbständigkeit in der Zukunft noch mal genauer anschauen.

    Fazit: Die Ideenmappe ist ideal, wenn Sie gerne im Anfangsstadium der Ideenfindung alleine arbeiten und erst später den Austausch mit Menschen suchen. Im besten Fall haben Sie sich eine gute Entscheidungsgrundlage erarbeitet oder zumindest einen Ansatzpunkt für weitere Feedbackschleifen gefunden.Im schlechtesten Fall haben Sie die Erkenntnis gewonnen, dass Ihnen die zündende Idee noch fehlt und Sie vorerst keine Veränderung vornehmen. Und das ist auch ein gutes Ergebnis.

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